Mittwoch, 22. April 2020

Dürre im Harz


Das Idealbild vom Harz: Sonnenstrahl durchbricht sattgrüne Fichtenkronen und wirft Lichtkegel auf den mit Moos bewachsenen Boden, im Hintergrund steht ein röhrender Hirsch. „So etwas wird es nicht mehr geben. Das, was wir jetzt hier sehen, ist echte Natur.“



siehe auch : www.30-jahre-gruenes-band.de/wald-macht-klimawandel-sichtbar

„In den letzten beiden Jahren musste der Harz schmerzlich erfahren, dass man den Auswirkungen des Klimawandels – den extremen Wettersituationen mit Stürmen, Hitzewellen oder Dürreperioden – nur bedingt etwas entgegen zu setzen hat“, teilt Christin Wohlgemuth, Pressesprecherin des Harzer Tourismusverbands mit.


Die Jahre 2018 und 2019 waren außergewöhnlich trocken und heiß. Neben den hohen Temperaturen führt der fehlende Niederschlag zu erhöhtem Trockenstress für die Wälder - sichtbar durch die vermehrt absterbenden Fichtenwälder und die zunehmenden Waldbrände.
Der Winter 2019/2020 war erneut außerordentlich mild und durch die geringen Niederschläge sind die Wasservorräte des Bodens noch immer nicht aufgefüllt. Borkenkäfer haben damit ideale Voraussetzungen für eine Massenvermehrung. Sie treffen auf vorgeschädigte Fichten, die sich auf Grund des andauernden Wassermangels nicht mit Harz gegen die Fichten wehren können. Unter diesen Umständen können bis zu drei Borkenkäfergenerationen entstehen. Dazu kommt die hohe Waldbrandgefahr.
Die aktuelle Waldsituation mache nicht nur den verantwortlichen Forstwirten und Waldbesitzern große Sorgen. „Einheimische wie auch Touristen reagieren verstört auf den Anblick von Totholz und Kahlschlägen“, betont Wohlgemuth.